Katze schleppt Beute an …

Jetzt soll es um das spannende Thema gehen, warum Katzen Beute mit in die heimische Bleibe bringen und es oftmals sogar dem Menschen vor die Füße legen.

Nachschub für die Kleinen

Schauen wir zunächst auf Mutter Natur, wie immer lernen wir von ihr am meisten:
In der Natur bringen Muttertiere mehr oder weniger tote Mäuse zu den Kitten, damit diese daran üben und lernen können. Zum einen das Jagen, den Beutegriff und letztendlich auch den Tötungsbiss.
Die Jungen müssen lernen, diesen Biss gezielt und im richtigen Kontext einzusetzen. Die Beißhemmung – unerlässlich für das kontrollierte Spiel mit den Geschwistern – wird mittels Lehrgang bei der Katzen-Mama überwunden. In der falschen Situation eingesetzt, wäre der Nackenbiss für die Geschwister tödlich.
Wenn die Jungen den Biss nicht in jungen Jahren praktiziert haben, werden sie diesen auch nicht im Alter anwenden.

Neben der fehlenden Notwendigkeit, die Beute zum Fressen zu töten, weil Katze ja satt ist, ist dies  einer der Gründe, weshalb Mäuse bei unseren häuslichen Fellnasen oftmals ausschließlich dem Beutespiel dienen bis sie einfach tot umfallen, oder sich hinter einem Möbelstück verzogen haben.
Der Tötungsbiss hat seinen Ursprung übrigens formal im Tragegriff der Mutterkatze, dem Nackenbiss des Katers bei der Paarung (Kopulationsbiss) oder Demonstration von Position bei dominanten Katzen.

Viele Menschen empfinden die Gabe von Mitbringsels  als eine Art Freundschafts- oder Dankesbeweis seitens Haustiger. Auch wenn dies eine rein subjektive Interpretation ist, welche nach meinem Kenntnisstand nicht weiter fundiert belegt ist, kann es dennoch gut sein, dass Katze ihrem Kumpel Geschenke mitbringt. Sie sind u. a. ja auch sehr soziale Tiere.

Ich begab mich auf die Suche nach einer fundiertenErklärung warum Katzen lebende oder tote Beute nach Hause bringen. Leider auch bei namenhaften Katzenforschern wie Paul Leyhausen bislang keine klare Aussage.

Schlüssig erscheinen mir jedoch drei Zusammenhänge:

  • Katzen bringen die Beute als Übungsobjekte für uns Menschen mit – denn in Mäusejagd ist Homo Sapiens schlecht aufgestellt. Etwas ungewöhnlich ist dann allerdings, dass ebenfalls Kater dieses Verhalten zeigen. In der Natur ziehen Katzen die Kitten alleine groß und somit sind sie auch für den Mäuse-Transport zuständig. Ein Kater hat keine Veranlassung zu solchen Aktionen, sie spielen bei der Aufzucht keine Rolle.
    Auf der anderen Seite gibt es große Katzensozialverbände auf z. B. Bauernhöfen. Hier unterstützen sich die Tiere gegenseitig und dazu gehören auch Kater.
  • Tötungsplatz und Fressplatz sind an unterschiedlichen Orten. Leoparden z.B. machen sich die extrem stressige Aufgabe, die Beute in den Baum zu schleppen. Dies tun sie natürlich nicht, weil es dort so schön ist, sondern weil sie dort sicher sind und zusätzlich ein super Lagerplatz für das Restfleisch vorhanden ist. Da wird jedenfalls nichts geklaut. Und wenn Katze frisst, ist sie angreifbar, weil gerade mit was anderem als Feindbeobachtung beschäftigt.
  • Unsere Hauskatze bringt die Beute zum Spiel mit nach Hause. Hier haben sie Sicherheit und Ruhe zum ausgiebigen Spiel, was fern des Heims nicht gegeben ist. Außerdem kann die laufende Mahlzeit nicht fliehen. Die Haustiger haben oft bestimmte Räumlichkeiten, welche sie als Spielplatz bevorzugen. Meine beiden Katzen finden das Schlafzimmer toll – unnötig zu sagen, dass ich das sehr unschön finde. Gerade nachts ist es mit dem Schlaf vorbei, wenn Katze Violet ihr Lebend-Spielzeug unters Bett und hinter den Schrank jagt… aber wem sage ich das, wer kennt es nicht?!

Vielleicht gibt es irgendwann weitere fundierte Beobachtungen und somit Erklärungen für diese spezielle Eigenart unserer Schnurrnasen. Es bleibt immer spannend!

Mehr Interesse an „Katzenleben auf dem Bauernhof “ Erkenntnissen und spannenden Beobachtugen? Dann lesen Sie „Die Hauskatze“ von Rosemarie Schär. Ein sehr empfehlenswertes Buch, Sie werden begeistert sein!

… ich jedenfalls werde weitere  Literatur zu dem Thema wälzen, vielleicht finde ich ja noch die eine oder andere Erkenntnis 🙂

15 Gedanken zu “Katze schleppt Beute an …

  1. Ja, in der Tat ein sehr spannendes … und nicht zuletzt auch ein mehr als abendfüllendes Thema 🙂

    Ich schildere jetzt einfach mal ein paar meiner Erfahrungen zu dem Thema:

    Aus Erzählungen meiner Mutter:
    Unser damaliger Kater Muschi (ja, sorry – er war unsere erste Katze und wir Kinden haben uns halt ne Muschi eingebildet 😉 wurde von uns als Jungtier in einer Hecke gefunden, mit Katzenschnupfen. Er wurde von uns wieder hochgepäppelt und war seitdem bei uns. Muschi fand wohl eines Tages, dass es so mit uns nicht weitergehen konnte und brachte eine Maus nach Hause – eine lebende Maus – die er im Wohnzimmer laufen lies. Nach Schilderung meiner Mutter setzte Muschi-Kater sich dann in die Terrassentür und blickte uns aufmunternd an …

    Frodo: Als Piroschka einzog war sie ungefähr 6 Monate alt. Frodo war mit seinen 1,5 Jahren da ja quasi schon grooooß … und meinte wohl, dass er der Kleinen helfen müsste sich im Leben zurecht zu finden. Und so brachte er ihr zuerst tote Mäuse, dann verletzte und zuletzt völlig unverletzte lebendige Mäuse mit. Man könnte jetzt meinen, dass er die sicherlich für sich mitgebracht hat und nicht für Piri … aber … Frodo brachte sie nach Hause, lies sie sich von Piri ‚abjagen‘ (das Abjagen war eher so: Piri läuft hin, schnappt sich die Maus, Frodo legt sich hin und passt auf dass die Maus nicht abhaut) und beobachtete dann wie sich die Kleine so anstellt.

    Piri: bringt mir immer wieder Mäuse … und zwar mitten in der Nacht, dafür aber direkt aufs Kopfkissen … anfangs musste ich sie dann fangen. Inzwischen hat sie eingesehen, dass ich sie ja eh nicht esse sondern wieder ‚verliere‘ – darum bringt sie sie mir jetzt, kuckt mich an und wenn ich dann genügend Kenntnis davon genommen habe, dass sie eine Maus gebracht hat macht sie Anstalten diese (in MEINEM Bett, auf MEINEM Kopfkissen) zu futtern … ich muss jetzt nicht erwähnen, dass ich dann jeweils ziemlisch schnell werde 😛

    Was sagt das nun aus?

    Bei Muschi-Kater und Frodo bin ich mir absolut sicher, dass Fürsorge der Grund für ihr Verhalten war. Bei Piri bin ich mir nicht so ganz sicher *lach* … möglicherweise möchte sie mir auch nur zeigen, was für eine super Jägerin sie geworden ist 😉

    Und neulich wollte Piri mich einfach nur mal drauf aufmerksam machen, dass sie jetzt Hunger hätte und ich doch bitteschön mal etwas schneller werden könnt mit dem Essen machen … oder sie dachte sie tauscht Futter gegen Vogel – den hatte sie nämlich innerhalb von 10 Minuten gefangen – während ich Frühstück gemacht habe – und draußen vor die Katzenklappe drapiert (oh je, die Vogeldiskussion – ich schwöre das war in diesem Jahr der einzige Vogel der von meinen Katzen gebracht wurde und ich werde definitiv schneller werden mit dem Essen machen, damit das nicht mehr passiert!)

    Lieben Gruß

    • Hallo Sabine,
      herzlichen Dank für die erfrischende Berichterstattung. Hat mich sehr erfreut, ich bin mir sicher, es wird anderen Leserinnen ebenso gehen 🙂 informativ und witzig zu gleich.
      Spannend finde ich, dass zwei Kater die Beute nach Hause bringen. Es scheint doch bei unserer Hauskatze so zu sein, dass ebenfalls männliche Tiere Sozialpartner mit Frischware versorgen. Sehr interessant! Deutlich ist auch das Verhalten von Kater Frodo, zunächst tote, dann halbtote und später ganz lebendige Übungs-Subjekte nach Hause zu bringen. Hier sehen wir eine klare Abstufung, wie es ebenfalls von Mama Katze mit den Kitten praktiziert wird. Der Schwierigkeitsgrad für die kleinen Haustiger wird gesteigert 

      Gerade heute erzählte mir eine liebe Bekannte, dass ihr Kater, wenn er Ratten nach Hause brachte, diese immer ohne Kopf vor die Tür legte. Der Kopf lag immer mit etwas Abstand neben dem toten Tier. Gut möglich, dass Kater aus sicherheitstechnischen Gründen das wehrhafte Körperteil der Ratte, nämlich den Kopf, abgebissen hat, um auf Nummer Sicher zu gehen.
      Schön, was und dass es immer noch was Neues zu lernen gibt.

      Freue mich auf weitere rege Beteiligung hier im Blog!

  2. Hallo!
    Mein Kater bringt mir regelmäßig sein Spielzeug (eine Plüsch-Giraffe) und legt es Nachts mauzend vor die Schlafzimmertür. Am 1.3. musste ich meine Katze einschläfern lassen. Die Beiden wären im Mai 16 Jahre alt geworden. Nun bringt mir mein Kater weiterhin sein Spielzeug, nun aber jede Nacht und richtig laut miauend. Was soll ich davon halten? Ich bin mir bei diesem Verhalten wirklich sehr unsicher.
    Liebe Grüße! Miriam

  3. Hallo Miriam,
    das ist sehr traurig mit Ihrer alten Katzendame. Katzen verändern im Alter ihr Verhalten, man kann sagen es ist wie bei uns Menschen. Vorlieben werden im Alter noch intensiver betrieben. Katzen die viel sprechen, reden mit zunehmenden Alter noch mehr – so ist es hier bei uns. Ferner beobachtet man bei vielen Fellnasen im Alter eine leichte Orientierungslosigkeit, immer mal wieder des nachts bzw. wenn es dunkel ist. Dann beginnen sie auch laut zu miauen und zu rufen. Ist das Verhalten zusammenhängend mit dem Weggang der Schwester verstärkt? Gibt es einen definitiven Bezug? Haben sich die Tier gut verstanden – denn dies ist auch bei Geschwistern oftmals im Alter nicht unbedingt so.
    Wie verhalten Sie sich, wenn er vor ihrer Tür ruft? Reagieren Sie oder bekommt er Aufmerksamkeit, vielleicht sogar verstärkt, weil die Schwester nicht mehr da ist? Auch gut möglich, dass mehrere Faktoren zusammen kommen. Gibt es Tage an denen es anders ist? Was ist anders?
    Sie sehen schon, das Verhalten unserer Fellnasen ist sehr komplex und natürlich individuell. Wenn Sie genauer wissen möchten, warum Ihr Kater dieses Verhalten zeigt oder intensiviert hat, kann ich gerne eine individuelle Beratung für Sie Beide anbieten. Ich freue mich auf Sie.
    Liebe Grüße aus Bremen!
    Susanne

    • Hallo Susanne,
      Mein Kater hat über einen Monat dolle getrauert um seine heiß geliebte Freundin, sie waren keine Geschwister. Natürlich hat er vermehrt Aufmerksamkeit von uns bekommen. Die ersten drei Wochen war die Schlafzimmertür offen, ab ca 4 Uhr ließ er uns nicht mehr schlafen. Nun lassen wir die Tür wieder zu und er schläft auch wieder im Wohnzimmer in seinem Körbchen. Seit ein paar Tagen spielt er auch wieder, daran war nicht zu denken in den ersten Tagen der Trauer. Da hat er halt „nur“ nachts laut mautzend sein Spielzeug gebracht. Er war eigentlich immer der ruhige, der kaum geredet hat, dafür war unsere Katze um so lauter.
      Wir haben uns nun so langsam alle drei wieder etwas gefangen, aber unsere Kleine fehlt uns unendlich. Da der Kater fur sein Alter sehr fit ist und wir den Eindruck haben, dass er wieder gern Gesellschaft hätte, werden wir uns nach einem neuen Kumpel umschauen.
      Das Apportieren hat er wieder eingeschränkt, er macht die nur noch ab und zu, so wie früher. Scheinbar war es irgendwie eine Form von Trauer, dass er dies so „exzessiv“ und laut getan hat.
      Vielen lieben Dank für das Angebot zur Unterstützung, ggf. werden wir darauf zurück kommen wenn wir nen Katzenkumpel gefunden haben und Rat zur Vergesellschaftung brauchen.
      LG Miriam

  4. Hallo, ich brauche auch mal einen Rat, da ich so im Internet nichts passendes finde. Mein Mann und ich haben Katze Mira (7 Jahre alt) und Kater Fussel (er wird am 14. August 2015, 4 Jahre alt). Wir leben in einer 60 qm Wohnung 3 Zimmer, Küche Bad und ein kleiner Balkon, zudem auch die Katzen Zugang haben (mit Katzennetz gesichert, aber mit freiem Blick auch Vögel, Eichhörnchen, Hunde und andere Katzen- also immer was los. Um Kater Fussel geht es- er klaut was das Zeug hält und zwar Müll aus dem gelben Sack (dieser ist bereits in einem Mülleimer mit Deckel, wird von Fussel aber mit der Nase aufgestupst und er hängt Kopfüber drin. Der geräuberte Müll- leere Verpackungen- BESONDERS LEERE Katzenfutterportionstüten werden danach unters Bett geschleppt. Jede Woche mindestend einmal müssen wir unsere Matratzen hochnehmen und unter dem Bett erstmal „seine Schatzkammer“ entrümpeln. Wir haben also einen wahren Messi Kater. Er bekommt wie Mira auch 2x täglich Futter, morgens Trockenfutter, Abends Nassfutter. Beide werden an verschiedenen Plätzen- getrennt voneinander gefüttert, da unsere Mira Kristalle in der Blase hat und ein Spezialfutter bekommt. Somit kann also auch keiner noch Hunger haben, weil der eine dem anderen was weggefuttert hat.Mittlerweile räubert Fussel soweit er ran kommt auch volle Katzenfuttertüten und durchlöchert diese mit seinen Zähnen bis zur Unkenntlichkeit, ebenfalls unter unserem Bett. Am Samstag kamen wir vom Einkaufen und haben den Einkaufskorb vor dem Auspacken kurze Zeit unbeaufsichtigt gelasssen. Kurz danach fehlte die neu gekaufte Packung Bratwürste,… mein Mann fand sie angeknabbert unter dem Bett wieder. Wieso macht unser Kater das? Er bekommt genug Streicheleinheiten, es gibt genügend Spielzeug ( sogar welches zum Köpchen anstrengen), ein Aquarium zum Fische beobachten und mit unserer Katze Mira ( sie lieben sich nicht heiß und innig, kommen aber gut miteinander klar und speilen auch mal gemeinsam) ist er auch nicht alleine. An Langerweile kann es also nicht liegen. Heute knisterte es in der Küche verdächtig, als ich gucken ging, hatte Fussel den Teil der Plastiktüte vom gelben Müll angeknabbert, der durch die Halterung etwas über dem Rand der Mülltonne steht. Das Futter ist bereits in einer fest verschließbaren Box, da kommt er so nicht mehr ran. Der Mülleimer wird demnächst ebenfalls in einen festbverschließbaren Umgetausch. Aber wir können doch nicht alles wegschließen und in schwer zugänglichen Boxen verpacken, damit er nicht ran kommt. Haben Sie eine Idee oder Erklärung für sein Verhalten ?

    Liebe Grüße aus Hannover

    Nina Ritschel

    • Hallo Frau Rischel,
      eine Erklärung ohne Kater Fussel näher zu kennen ist schwierig. Dazu müsste ich ihn erst in einem Gespräch mit Ihnen kennenlernen. Mich würde z. B. interessieren wann sein Verhalten zum ersten Mal auftrat, wie seine Kindheitsgeschichte ist, ob er bestimmte Materialien bevorzugt, diese auch frisst? Wie er in seinem Wesen ist usw.. Sie sehen schon, eine Menge Fragen 🙂 aber unerlässlich um an einer geeigneten Lösung für sein Verhalten zu arbeiten. Eine Pauschalerklärung dafür gibt es leider nicht – haben Sie ja bereits selber festgestellt nach der Internet-Recherche. Ob es ihm tatsächlich um Aufmerksamkeit, Beschäftigung oder etwas anderes geht, können wir gemeinsam „herausfinden“. Und dann wie gesagt besprechen, was wir ihm alternativ als Lösung für sein Bedürfnis anbieten können. Wenn sich das für Sie gut anhört, rufen Sie mich unter der Katzenwege-Festnetz-Nummer 0421-16694913 an, dann vereinbaren wir einen Telefon oder Skype Termin für ein Beratungsgespräch. Würde mich sehr freuen, Fussel ist auf alle Fälle ein intelligenter Kater, ich denke das kann man bereits sehen.

      Liebe Grüße aus Bremen nach Hannover!

  5. Hallo,
    habe mit Interesse Ihren Beitrag gelesen.
    Nur verstehe ich eines nicht.
    Ich hatte mal einen Superkater (der war wirklich einmalig super) und nebenher nach und nach noch viele kleinere Haustiere (wie Merrschwein, Ratte oder Hamster), die ebenfalls frei in der Wohnung herum laufen durften. Auch habe ich einmal 2 Hausrotschwänzchen (Vögel), die noch nackt waren, zuhause aufgezogen und dann auswildern lassen von Mitarbeitern unseres Naturkundemuseums. Alle diese Tiere hat er in der Wohnung vollkommen in Ruhe gelassen. Er hat sie nur gern beobachtet und schlief ab und zu mit im Käfig des Meerschweinchens. Die Ratte krabbelte sogar auf ihm herum. Er hat in der Wohnung nie einem Tier auch nur ein Haar gekrümmt. Aber draußen habe ich ihn doch einmal beim Jagen beobachtet. Da war ich erschrocken. Ich dachte, er tut so etwas nicht. Beute mit nach Hause gebracht hat er jedoch nie. (Vielleicht, weil ich ja genug „Spielzeug“ zuhause hatte.)
    Dieser Superkater hat tatsächtlich einen Unterschied gemacht zwischen den freilebenden Tieren draußen und unseren Haustieren.

    Nun habe ich seit 8 Jahren eine Katze zuhause, die wild geboren und aufgewachsen ist in einem großen Rudel auf einem stillgelegten Fabrikgelände. Es dauerte lange, bis sie richtig zahm wurde. Und seit dem bringt sie auch vor allem lebende Beute mit nach hause und legte sie auch unter das Bett. Seit ich aber einen Hund habe, werde ich nicht mehr „beschenkt“. Nun bringt sie die Tiere meinem Hund. Zuerst waren es tote Vögel, die ich vor dem Fressnapf fand. In letzter Zeit sind es lebende Mäuse und Vögel, die sie ihm direkt vor die Schnauze legt. Ich habe dann immer zu tun, die Tiere möglichst unversehrt einzufangen und wieder frei zu lassen, was von der Katze genau beobachtet wird. Der Hund läuft dann immer erschrocken davon und beobachtet das Szenario aus sicherer Entfernung.
    Ich habe 2 Vermutungen für den Wechsel des Geschenkeempfängers.
    Entweder versucht die Katze damit um die Gunst der jeweiligen Kreatur zu werben. Oder sie will damit dem „Rudelführer“ huldigen. Denn seit der Hund im Haus ist, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich auch wirklich noch der Rudelführer bin hier. Oder haben Sie vielleicht eine Erklärung dafür?
    LG Sylvi

    • Hallo Sylvi,
      stimmt, ob Sie noch „Rudelführer“ sind darf bezweifelt werden :). Aber es gibt bei Katzen auch keine Rudel-/oder Rangordnung. Man organisiert sich über Position, d. h. wer hat z. B. den besseren Liegeplatz, um den eigenen Vorteil zu verbessern. Aber das ist eine andere Sache.
      Oft bringen Katzen Tiere einfach zum Spielen rein. Zuhause in Sicherheit spielt es sich natürlich ruhiger und entspannter als in der Natur, umgeben von potenziellen Feinden und Angreifern. Das kann man beobachten, wenn die Katzen ihre Beute an sichere Plätze ins Haus bringen, z. B. unter das Bett – ein beliebter Platz. Da ist dann die Frage, ob Ihre Katze mit der Beute auch spielt oder was sie macht.
      Diese Theorie habe ich aufgestellt, nachdem ich meine Katzen über Jahre dazu beobachtet habe. Jordi – die ältere der beiden Katzenschwestern – hat eine Maus reingebracht, die bekam aber nicht ich, sondern sie brachte sie in ein Zimmer, in 90% das Schlafzimmer! Das war immer so, egal wo wir wohnten. Das reichte ihr dann, denn dann hat Violet mit der Maus gespielt und Jordi war einfach zu frieden, hat das Treiben beobachtet. Mein Eindruck war, dass sie sich auch unterhalten gefühlt hat und ihr das mit wichtigstes Anliegen war. Vio war in Action, Jordi unterhalten. Sie lag echt die ganze Zeit dabei und hat das beobachtet.
      Ich war auch unterhalten, nämlich indem ich mit einem Eimer versuchte die Mäuse zu fangen, nett vor allen Dingen wenn sie unter dem Bett saßen und zwei Katzen mich davon abhalten wollten 😉 – Ich nehme an, Sie wissen was ich meine…
      Auch Violet bringt ihre Mäuse ins Schlafzimmer und beschäftigt sich dort damit. Und wenn sie das Tier die Treppe hochbringen muss, egal, es muss das SZ sein -> sicherer Ort und Ruhe, ihr geht es ganz klar um das Spiel.
      Also bei Ihrem Kater könnte es ähnlich sein, Unterhaltungswert gepaart mit nettem Geschenk, weil Hund ja eben auch keine Maus fängt. Interessant wäre es, was passiert, wenn Hund anders reagiert? Was passiert dann?
      Herzliche Grüße!

  6. Ich habe da auch mal eine frage zum verhalten meines katers …wir haben ihn mit ca 5 wochen gefunden aufgewachsen ist er mit unserem hund (jorki mix) die beiden haben viel getobt oft ging es richtig wild zur sache anfangs war unser kater reiner wohnungskater aber je ãlter er wurde desto unzufriedener wurde er daa er nicht mit dem hund raus durfte .der kater war immer schon sehr dominant. Und ist auch nur sehr selten schmuse kater ich bezeichme sein verhalten in der wohnung immer als sehr grenzwertig da es schon õfter mal vorkommt das er besucher angreift .mich ehr selten bei kindern ist seine Toleranz grenze in der wohnung auch sehr niedrig ..wie der kater 3 jahre alt wurde ist meine tochter ausgezogen und hat den hund mitgenommen seit dem habe ich eine zweite katze und der kater geht auch raus …nun zu der eigentlichem frage draußen ist mein kater wie umgewandelt er schmust lãsst sich auf arm nehmen und mag sogar kinder ..ich hab immer das gefúhl da kipt ein schalter im kopf um …wenn ich ihn rein lasse úberschlãgt er sich im Treppenhaus zb vor schmusen …geht er úber die túrschwelle in die wohnung ist er wieder dominate kater

    • Hallo Frau Hielscher,

      warum Kater dieses Verhalten zeigt kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Interessant auf alle Fälle!
      Vielleicht verbindet er bestimmte Erlebnisse mit den Räumlichkeiten. Die Frage ist, ob er aus Angst handelt nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ – meiner Erfahrung nach zeigen fast alle Katzen dieses Verhalten weil sie Angst haben, sich bedroht fühlen. Warum auch immer. Außerdem ist es im Haus enger, die Räume sind kleiner, somit auch die Individualdistanz, draußen ist mehr Platz, mehr Raum auch für Katzen. Das Haus ist sein Heim 1. Ordnung und dort zeigen sich Katzen immer anders als draußen. Vlt. ist ihm, gerade wenn Besuch da ist, auch alles zu viel, er kommt in eine Überforderung und verhält sich entsprechend. Unsere Katze Sissi ist draußen wesentlich entspannter als drinnen.
      Wenn Sie es genauer wissen möchten, melden Sie sich bitte zu einem Beratungsgespräch. Nur wenn ich mehr zu Käterchen weiß, kann ich gezielter etwas zu ihm und sein Verhalten sagen.

      Liebe Grüße!

  7. Hallo,

    unser Kater Herrmann ist Freigänger und bringt regelmäßig Mäuse und auch mal einen Vogel durch die Katzenklappe mit ins Haus. Wir bekommen dies auch nur mit, wenn er mal „Reste“ übrig lässt, wie z.B. Federn oder einen Mäuseschwanz. 2x hab ich ihn dabei beobachtet wie er eine Maus verspeiste.
    Er verspeist seine Beute fast immer vollständig! an ein und dem selben Platz, vor der Schlafzimmertür meiner Mutter, die ihm regelmäßig mit Leckerlis in diesem Zimmer versorgt…
    Kann es etwas damit zu tun haben?
    Da er nicht mit der Beute spielt und diese auch nicht für uns „übrig“ lässt, schließe ich hier 2 der häufig genannten Theorien aus.

    Vielleicht hat ja jemand eine Theorie für mich was Herrmann´s Verhalten angeht 🙂

    Liebe Grüße Steffi

    • Hallo Steffi,
      ganz spontan würde ich sagen, dass er sich den Ort aussucht, weil er sich dort sicher und wohl fühlt. Draußen wäre er angreifbar, wenn er sich mit dem Verzehr beschäftigt. Ich weiß nicht, wie bei euch das Umfeld ist, aber gerade wenn sich dort andere Katzen tummeln, könnte dies ein Grund sein. Das hängt dann wiederum auch damit zusammen, wie der draußen klar kommt, ob er sich gut behaupten kann und er sich somit sicherer fühlt.
      Ähnlich bei Katzen, die grundsätzlich von draußen reinkommen, um auf das heimische Katzen-Klo zu gehen. Dort fühlen sie sich sicher, außerhalb des Hauses „lauert der Feind“ :), dort ist die Katze auch während des Urin- oder Kotabsatzes angreifbar.
      Danke für diesen interessanten Beitrag!
      Liebe Grüße, Susanne

  8. Hallo, wenn meine Maus Beute mit heim bringt macht sie immer laute als würde sie mich rufen und erwartet meiner Wahrnehmung, auch, dass ich sie lobe, sind bei ihr auch immer nur insekten, wobei mein Kater knurrend heim kommt. Wissen Sie warum sie das macht und warum nur insekten?

    • Hallo liebe Seli,
      Katzen rufen oft, wenn sie aufgeregt sind. Und Katzen bevorzugen Insekten/Flugtiere, Käfer und Vögel, andere Katzen wiederrum Mäuse und Kriechtiere. Somit sind sie auch dann aufgeregter und unruhiger, wenn sie eine bevorzugte Beute gefangen haben 🙂 Gut möglich, dass es damit zusammenhängt.
      Liebe Grüße, Susanne

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