… wohl kaum. Aktuell ein großes Thema, die vegetarische Ernährung von Katzen. Soziale Netzwerke sind voll mit Statements und persönlichen Meinungen zu diesem Thema. Somit heute dann im KATZENWEGE Blog.
Wie kommt man auf die Idee einen reinen Fleischfresser fleischlos zu ernähren und warum ist das ein ganz miserables Vorhaben?
Nun viele Vegetarier finden es klasse, wenn ebenso der pelzige Mitbewohner fleischlos ernährt wird. Gründe dafür sind oftmals die problematische Massentierhaltung, Fleischabfälle welche zu minderwertigem Katzenfutter verarbeitet werden oder gar mit Antibiotika vollgepumptes Fleisch aus Schlachtabfällen. Und warum sollte eine vegetarische Ernährung nicht auch etwas für die Katze sein?
Soweit zur Theorie und den Wunschvorstellungen menschlicher Katzenpartner.
Jedoch: Katzen sind reine Carnivoren, also Fleischfresser! Sie auf tierische Produkte verzichten zu lassen ist grobfahrlässig, stark gesundheitsschädigend und tierschutzrelevant.
Gucken wir uns die Lieblingsspeise der Fellnasen an, werden wir feststellen: es sind Mäuse. Keine Äpfel, Bananen, Gemüse oder Getreide, nein Fleischkost ist angesagt.
Betrachten wir die physiologischen Fakten der Katze, werden wir verstehen, dass eine vegetarische Ernährung für sie total ungeeignet ist:
- Typisches Fleischfresser-Gebiss mit den langen Fangzähnen für den Tötungsbiss und den Backenzähnen zum Abnagen von Knochen.
- Katzen sind „Schlinger“, die Nahrung wird mehr oder weniger zerkleinert geschluckt. Dies ist anders bei Pflanzenfresser wie Pferden, welche die Nahrung im Mund zerkleinern und wo bereits dort der Verdauungsprozess einsetzt.
- Der Darm der Katze ist – wie bei allen Carnivoren – deutlich kürzer als der eines Pflanzenfressers (im Verhältnis zur Körperlänge). Dies erlaubt eine kurze Verweildauer der Nahrung im Darm.
- Pflanzliche Nahrung kann nur bedingt verarbeitet werden, in der Natur nimmt die Katze pflanzliche Bestandteile über den Mageninhalt der Beutetiere auf.
- Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine sind die Nährstoffe, welche die Katze benötigt
- Proteine (Eiweiße) bestehen aus Aminosäuren. Einige diese Säuren können nicht vom Körper aufgebaut werden und müssen über das Futter gegeben werden. Die bekanntesten Aminosäuren in der Ernährungswissenschaft für Katzen sind das Arginin und das allseits bekannte Taurin.
Taurin ist eines der wichtigsten Bestandteile in der Katzennahrung. Mangelerscheinungen führen zu Herzschäden, Rückbildungen der Netzhaut mit Erblindung und Störungen in der Fortpflanzung. Katzen können ihren hohen Bedarf an Taurin nicht eigenproduzieren.
Interessant ist auch, dass Katzen einen höheren Proteinbedarf als Hunde haben.
Raten Sie, welches lebende Tier den höchsten Tauringehalt hat? Richtig, die Maus! Sie hat ca. 240mg auf 100g Körpergewicht.
Taurin finden wir außerdem in deutlich reduzierter Menge z. B. in Rinderfleisch (Filet), Hühnerkeule und Lamm. - Fette als Energielieferant. Essentielle Fettsäuren können von der Katze nicht selbst aufgebaut werden, sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Bestimmte Fettsäuren sind nur in tierischen Geweben enthalten.
- Vitamine A und D müssen in Form von tierischen Produkten mit dem Futter gegeben werden. Anders als der Mensch nämlich kann die Katze Vitamin D nicht unter Einwirkung von UV-Strahlen des Sonnenlichts aufbauen. Leber z. B. enthält viel Vitamin A und D.
Diese Eigenschaft des Katzenorganismus unterstreicht einmal mehr, dass Katzen zu den reinen Fleischfressern gehören.
Bei aller Liebe zum Tier, sollten wir unser geliebtes Haustier Katze so sein lassen wie sie ist und so akzeptieren: nämlich ein Fleischfresser.
Übler Massentierhaltung und minderwertiger Futterqualität kann man mit bewusstem Einkauf für Produkt, Herkunft und Zusammensetzung entgegen treten. Auch die hausinterne Futterzubereitung aus Rohprodukten ist eine gute Möglichkeit.
So kann Tierliebe für alle Beteiligten aussehen 🙂